Afghanistan – der vergessene Krieg?
Vieles ist in diesem Schuljahr, wie auch schon im letzten, so ganz anders als wir es alle gewohnt sind. Dennoch wollen wir nicht auf all unsere fest etablierten Veranstaltungen verzichten, die den Schulalltag bereichern. Und so findet und fand der sicherheitspolitische Vortrag für die Sozialkunde-Kurse der Q12 ganz einfach – kursweise - per Videokonferenz statt.
Jugendoffizier Hauptmann Marius Erbrich informiert darin über die Situation in Afghanistan, wobei er auf seine eigenen Einsatzerfahrungen zurückgreifen kann und gesellschaftliche sowie politische Entwicklungen in dem weiterhin um innere Stabilität ringenden Land aufzeigt. Dabei gelingt es ihm, immer wieder den Bogen zu anderen Konflikten zu spannen und die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken über grundsätzliche sicherheitspolitische Fragen wie die Relevanz von Bildung anzuregen. Auch macht er deutlich, dass sich bis 2014 erzielte Erfolge in Afghanistan, wie die Rückkehr einer großen Zahl von Geflüchteten, zum Teil inzwischen ins Negative gekehrt haben: Afghanistan ist das Land mit den drittmeisten Flüchtlingen. So ist das Engagement der internationalen Gemeinschaft mit Sicherheit noch länger notwendig und Afghanistan sollte nicht aus dem Fokus der Weltöffentlichkeit verschwinden.
Anhand der Schülerfragen am Ende des Vortrags zeigt sich, dass die individuellen Einsatzerfahrungen des Referenten für die Schülerinnen und Schüler von besonderem Interesse sind. So erhält die Thematik eine persönliche Relevanz, die zu einer vertieften Auseinandersetzung mit diesem noch immer aktuellen Konflikt führt.
StRin Stephanie Nagler-Popp