Konfliktplanspiel 2025 am SMG
Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche fand an unserer Schule ein Konfliktplanspiel zum Syrienkonflikt aus dem Jahr 2014 statt. Die Veranstaltung wurde vom Jugendoffizier aus Nürnberg begleitet und zielte darauf ab, den Schülerinnen und Schülern ein tieferes Verständnis für internationale Politik und Konfliktbewältigung zu vermitteln.
Am Mittwoch nahmen die Klassen 10a und 10d teil, am Donnerstag folgten die Klassen 10b und 10c. Im Rahmen des Planspiels schlüpften die Schülerinnen und Schüler in die Rollen von Delegierten verschiedener Länder und Organisationen, um im Rahmen einer fiktiven UN-Sitzung Lösungen für den syrischen Bürgerkrieg zu erarbeiten.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die prekäre humanitäre Lage: Bereits 2014 waren rund 16 Millionen Syrerinnen und Syrer auf Hilfe angewiesen. Die Belastung für die Nachbarstaaten war enorm – so nahm der Libanon mit seinen nur 4 Millionen Einwohnern etwa 1 Million Flüchtlinge auf. Auch die partielle Schließung der türkischen Grenze zu Syrien in Kooperation mit kurdischen Kräften war Gegenstand kritischer Pressefragen. Dabei wurden sowohl sicherheitspolitische als auch menschenrechtliche Aspekte kontrovers diskutiert.
Ein zentrales Thema der Verhandlungen war am Donnerstag die Gestaltung einer zukünftigen Nachkriegsordnung in Syrien. Der Jugendoffizier lobte das Engagement und die Lösungsorientierung der Teilnehmenden ausdrücklich. Besonders positiv hob er hervor, dass die Nachkriegsordnung bereits von vielen berücksichtigt wurde. Gleichzeitig bemängelte er, dass die Delegationen bei den syrischen Rebellen zu wenige konkrete Vorschläge im Gepäck hatten.
In der gemeinsamen Besprechung der Ergebnisse wurde betont, dass ein möglicher UN-Einsatz auch mit humanitären Opfern verbunden sein könnte – diese seien jedoch, so die einhellige Meinung, transparent zu verantworten und ethisch abzuwägen.
Das Planspiel stellte eine äußerst gelungene Ergänzung zum Politikunterricht dar. Es förderte das Verständnis für diplomatische Prozesse, internationale Zusammenarbeit und die komplexen Realitäten bewaffneter Konflikte.